Projekt Beschreibung

Das zu berechnende Bauteil war ein Radsatz­lager­gehäuse, das in U-Bahn-Wagen eingesetzt wird. Die Lauf­flächen der U-Bahn-Räder müssen bei Vor­liegen von Schädigungen spanend bearbeitet werden. Dazu wird der U‑Bahn-Wagen in eine Unterflur-Radsatz­drehmaschine gefahren. In dieser wird jedes Rad eines Rad­satzes durch einen von unten angreifenden Bearbeitungs­stahl bearbeitet. Die bei der Bearbeitung des Rades durch den Bearbeitungs­stahl aufgebrachte Kraft ist größer als die pro Rad aufliegende Gewichts­kraft des U-Bahn-Wagens. Daher wird das Rad über das Radsatz­lager­gehäuse zusätzlich nieder­gehalten. Zu diesem Zweck verfügt das Radsatz­lager­gehäuse über zwei Ösen, in die Nieder­halte­dorne ein­greifen und das Gehäuse in Richtung des Bearbeitungsstahls ziehen.

Das aus zwei Teilen bestehende Lager­gehäuse ist somit außer den Vorspann­kräften der Lager­schalen­verschraubung und dem Fahrzeug­gewicht im Falle der Lauf­flächen­bearbeitung zusätzlich den auf die Ösen wirkenden Nieder­halte­kräften ausgesetzt.

Die FEM-Modell­erstellung der Gehäuse­teile erfolgte mit Volumen­elementen. Die Schrauben wurden mit Balken­elementen idealisiert. Zwischen den Gehäuse­hälften wurden Kontakt­bedingungen definiert, um ein evtl. Klaffen berück­sichtigen zu können. Demzufolge waren die Berechnungen statisch nicht-linear auszuführen.

Die Berechnungs­ergebnisse ergaben eine ausreichende Dimen­sionierung des Radsatz­lager­gehäuses.

gehaeuse-klein

cad

fem

strs-all

Nutzen für unseren Kunden:

Die von IWiS durchgeführten Berechnungen ergaben, dass die im Fahrzeug­bestand vorhandenen Radsatz­lager­gehäuse in der neu beschafften Unterflur-Radsatz­dreh­maschine bearbeitet werden konnten. Somit konnte der kosten­intensive Austausch der Gehäuse als nicht erforderlich ausgewiesen werden.